Warum Tee so gesund ist und wie er vom Blatt in deine Tasse kommt
|Ich liebe Tee! Grüner, weißer und Kräutertee haben es mir dabei besonders angetan. Auf meiner Reise durch Sri Lanka hatte ich die Ehre eine Teeplantage mit Teefabrik zu besuchen und habe dabei nicht nur gelernt wie der Tee vom Blatt in meine Tasse kommt.
Als ich in Indien und Sri Lanka unterwegs war habe ich anstatt meiner 2l Kräutertee am Tag 2 Tassen schwarzen Tee und viel Wasser getrunken. Wenn hier von Tee gesprochen wird ist grundsätzlich immer schwarzer Tee gemeint. Das ist nicht weiter verwunderlich, da dieser ja auch direkt hier angebaut, verarbeitet und weltweit exportiert wird.
Tee ist gesund!
Generell versuche ich nicht zu viel grünen oder schwarzen Tee zu trinken, da dieser Koffein enthält. Für die Flüssigkeitszufuhr in großen Mengen sind daher vor allem Kräutertees geeignet. Dennoch ist gegen eine gelegentliche Tasse Schwarz-, Weiß- oder Grüntee nichts einzuwenden und diesen werden unter anderem folgende Wirkungsweisen zugesagt:
- Das Flourid in Tee stärkt die Zähne und schützt das Zahnfleisch vor schädlichen Mikroorganismen
- Im Gegensatz zu anderen Getränken enthält Tee nur sehr geringe Anteile an Sodium und ist daher ideal für Menschen mit zu hohem Blutdruck
- Tee schützt den Darm vor schädlichen Mikroorganismen und hält somit die Verdauung in Gang
- Tee enthält sehr viele Antioxidantien, welche das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall senken
- Tee ist gut für das Immunsystem
- Tee hilft dir genug Flüssigkeit zu dir zu nehmen
- Das Polyphenol in Tee senkt das Krebsrisiko
- Tee wirkt anti-bakteriell und entzündungshemmend
(Quelle: Sri Lanka Tea Board)
Die Teepflanze
Die Teepflanze (Camellia sinensis) wächst von Natur aus in subtropischen Klimagebieten und wird heute vor allem in Japan, Korea, Südchina, Indien und Sri Lanka wie auch in Thailand, Myanmar, Vietnam und Laos angebaut.
[alert-note]Wusstest du, dass grüner, schwarzer und weißer Tee von der selben Pflanze kommen?[/alert-note]
Ich habe es ehrlich gesagt nicht gewusst. Da ich ein sehr großer Teefan bin müsste mir das jetzt vielleicht peinlich sein. Für schwarzen Tee werden die Blätter der Pflanze geerntet wenn sie sich ein bisschen rollen weil sie bereits anfangen zu welken. Für grünen Tee werden die Blätter früher geerntet. Für weißen Tee werden nur ganz ganz junge Blätter am oberen Ende der Pflanzenäste geerntet. Weil diese nur einen sehr geringen Anteil an allen Blättern einer Pflanze ausmachen ist weißer Tee auch sehr selten und sehr teuer.
Wie Tee verarbeitet wird
Ich durfte mir hautnah ansehen wie Schwarztee verarbeitet wird bis er bei uns in der Tasse landet. Für grünen und weißen Tee sind die Verarbeitungsschritte etwas anders.
1. Die Ernte
Natürlich müssen die Blätter als erstes von der Pflanze gepflückt werden. In Sri Lanka wird diese Arbeit hauptsächlich von Frauen ausgeführt, da sie nicht als körperlich anstrengend gilt. Auf einer mittelgroßen Teeplantage werden um die 500kg Teeblätter am Tag geerntet. Jede Pflückerin muss dabei auf mindestens 20kg kommen. Wer mehr hat bekommt mehr Geld, wer weniger hat wird verwarnt und irgendwann wahrscheinlich entlassen. Das klang für mich sehr traurig, ist aber höchstwahrscheinlich auf einigen Teeplantagen der Welt Realität.
2. Trocknen
Anschließend werden die Teeblätter für exakt 12h getrocknet und müssen dabei 45% ihres Gewichtes verlieren. Aus 100kg Teeblättern verdunsten also 45l Wasser. Das wird auch mit einer Waage kontrolliert.
3. Rollen
Anschließend wird der Tee in dieser Maschine „gerollt“ Das bedeutet die Teeblätter werden zwischen 2 Platten gerieben und somit zerkleinert. Das Ergebnis siehst du hier links.
4. Größe sortieren
Nach dem Rollen sind die Teeblattstückchen unterschiedlich groß und werden durch Siebe mit unterschiedlicher Größe geschüttelt. Anschließend fallen sie der Größe nach sortiert in gelbe Kisten. Die Größe der Teeblattstücke bestimmt später die Qualität des Tees.
5. Fermentieren
Durch das aufbrechen der Teeblätter beim Rollen werden im Tee enthaltene Enzyme freigesetzt. Diese Enzyme setzen eine natürliche Oxidation in Gang. Umgangssprachlich wird hier vom Fermentation gesprochen wissenschaftlich gesehen findet jedoch eine Oxidation statt.
6. Trocknen
Damit der Tee nicht schimmelt muss er vor dem Verpacken nochmals getrocknet werden. In er Teefabrik, welche ich besichtigt habe wird hier noch mit dem Holzofen gearbeitet.
7. Stiele aussortieren
Nun werden noch die Stiele der Teeblätter von den tatsächlich verwertbaren Teeblattstückchen getrennt.
8. Nach Farbe sortieren
Eine sehr moderne Maschine sortiert den Tee anschließend nach Farbe. Ja nach Farbe. Die kleinen Reekrümelchen werden mit Infrarot gescannt und nach der entsprechenden Farbe sortiert. Das ist sehr wichtig für die Unterscheidung verschiedener Qualitätsstufen.
Es ist echt lohnenswert sich mal anzuschauen, wo die Dinge eigentlich her kommen, die wir wie selbstverständlich konsumieren.
Wusstest du zum Beispiel, dass es mehr als 30 Sorten Bananen gibt? Dass es 2 Sorten Kokosnüsse gibt (grüne und gelbe)? Oder dass grüner, schwarzer und roter Pfeffer am selben Buch wachsen?
Bleib gesund!
Judith
Hallo Judith,
danke für deinen schönen Beitrag den ich sehr gerne gelesen habe.
Mir war das nicht so klar,
mir war zwar bewusst dass es sich hierbei um verschiedene Veredelungsprozesse handelt …
aber das hätte ich so jetzt nicht gedacht
Liebe Grüße
Julian
Hallo Julian,
vielen Dank für dein Kommentar. Ich war auch sehr überrascht als ich das erfahren habe 😉
Liebe Grüße
Judith
Ich muss wirklich gestehen, dass ich Tee nicht richtig ausstehen kann. Früher habe ich Hagebutten, Pfefferminze und Salbei des Öfteren getrunken. Heute nur noch, wenn ich krank bin
danke für diesen einblick, hab so noch nicht gesehen, danke für die mühe die du dir gemacht hast
Ich wusste nicht, dass Tee so gesund ist und habe bisher eigentlich immer nur Wasser getrunken, aber wenn das so ist, dann werde ich mich in der Zukunft eher auf Tee konzentrieren.
Tee erweckt immer mehr Aufmerksamkeit sowohl im Westen als auch in Asien. Im Westen wird der Tee als Abnehm- und Gesundheitswunder beworben. In Asien wegen seiner Wertsteigerung. Ein gutes Beispiel ist der Pu-Erh Tee.
Ich wollte anmerken, dass es auch entkoffeinierten grüner Tee gibt..
Ansonsten guter Beitrag.
Toller Text, da gibts viel was ich noch nicht über Tee wusste. Besonders das grüner, schwarzer und weißer Tee von der selben Pflanze kommen war neu für mich.